Der 13. R. Geigy-Award 2024 geht nach Westafrika. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Centre Suisse de Recherches Scientifiques en Côte d’Ivoire (CSRS) werden mit dem über CHF 20'000 dotierten Preis bedacht. Dr. Siaka Koné wird für seine Leistungen auf dem Gebiet des Aufbaus von Langzeitkohorten und demographischer Überwachungssysteme in der ländlichen Côte d’Ivoire ausgezeichnet. Dr. Julien Zahouli, Emmanuelle Lisro, Laurence Yao und Dr. Marc Adou für ihre Forschungsarbeiten zur Validierung der Wirkung von Insektiziden auf diverse Krankheitserreger. In Gedenken an den Biologen und Gründer des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH), Prof. Dr. Rudolf Geigy, verleiht die Stiftung diesen Preis alle zwei Jahre an junge Forschende und Public Health-Spezialisten, die sich durch hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der armutsbezogenen und vernachlässigten Tropenkrankheiten auszeichnen.
Bild: Danielle Powell
Die R. Geigy-Stiftung verleiht dieses Jahr ihren Award an zwei verschiedene Forschungsgruppen des Centre Suisse de Recherches Scientifiques (CSRS) an der Côte d’Ivoire: Der Epidemiologe und Gesundheitsökonom Siaka Koné wird für seine Arbeiten im Rahmen des Aufbaus des «Taabo Health and Demographic Surveillance Systems» (Taabo HDSS) ausgezeichnet. Julien Zahouli, Emmanuelle Lisro, Laurence Yao und Marc Adou für ihren Einsatz zur Errichtung eines hochmodernen Entomologie-Labors, in dem die Wirkung verschiedenster Insektizide auf tödliche Stechmücken getestet werden kann. «Ganz im Sinne Rudolf Geigys leisteten die zwei Arbeitsgruppen mit den fünf Preisträger:innen unter zum Teil schwierigen gesellschaftlichen Bedingungen einen wesentlichen Beitrag zum besseren Verständnis der Wechselwirkungen von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten und der Kontrolle von Armutskrankheiten in der Côte d’Ivoire», würdigt Stiftungspräsident Prof. Dr. Jürg Utzinger die Preisträger:innen.
Taabo HDSS: Gesundheitsdaten zum Erforschung der Wechselwirkung von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten
Zum Beispiel Siaka Koné: Der Epidemiologe leitet das Taabo HDSS 150km nord-westlich der Wirtschaftsmetropole Abidjan. In regelmässigen Abständen erhebt das Taabo HDSS gesundheitsrelevante Daten und demographische Trends in der Landbevölkerung. Dank dieser einzigartigen Datengrundlage im ländlichen Afrika lässt sich die Wirkung von Gesundheitsinterventionen in der Region überhaupt erst messen. Dem Taabo HDDS ist seit 2017 eine Langzeitkohorte inklusive Biobank angeschlossen. Diese erlaubt unter anderem Forschungen zur Wechselwirkung von Infektionskrankheiten und chronischen Erkrankungen, unter denen die Bevölkerung der Côte d’Ivoire zunehmend leidet. «Uns interessiert insbesondere die Frage, ob Menschen, die einer hohen Infektionslast ausgesetzt sind, später im Leben ein höheres Risko tragen, an chronischen Leiden zu erkranken», sagt Prof. Dr. Nicole Probst-Hensch, Departementsleiterin am Swiss TPH und Stiftungsrätin der R. Geigy-Stiftung.
Neue Insektizide zur Kontrolle der Malaria und des Dengue-Fiebers
Auch die Forschungsarbeiten von Julien Zahouli, Emmanuelle Lisro, Laurence Yao und Marc Adou fokussieren stark auf die Gesundheits-Prioritäten des westafrikanischen Landes. Mit dem Good Laboratory Practice (GLP)-akkreditierten Labor steht den Entomologen des CSRS eine für das subsaharische Afrika einzigartige Laborinfrastruktur zur Verfügung. In enger Partnerschaft mit dem Swiss TPH und Forschergruppen des Ifakara Health Institute (IHI) in Tansania, testen sie die Wirkung neuer Insektizide zur Bekämpfung von Krankheitsüberträgern wie Anopheles gambiae (Malariamücke) oder Aedes aegypti, die Überträgerin des Dengue-Virus. «Julien Zahouli, Emmanuelle Lisro, Laurence Yao und Marc Adou haben in einer beispielhaften Zusammenarbeit eine nachhaltige Infrastruktur wie auch darauf basierende Innovationen geschaffen, die es erlaubt, diese brennenden Herausforderungen der Globalen Gesundheit in den nächsten Jahren anzupacken», sagt PD Dr. Pie Müller, Einheits-Leiter «Vector Control» am Swiss TPH.
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