Der Basler Regierungsrat verleiht den diesjährigen Wissenschaftspreis an Frau Prof. Dr. Nicole Probst-Hensch vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) und der R. Geigy-Stiftung (RGS). Sie wird für ihre bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der Erforschung der Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit und den Aufbau von Biobanken und Kohortenstudien in Basel ausgezeichnet. Der Preis ist mit CHF 20'000 dotiert.
Grosse Ehre für Prof. Dr. Nicole Probst-Hensch vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH). Der Regierungsrat Basel-Stadt verleiht ihr den mit CHF 20'000 dotierten Basler Wissenschaftspreis 2022. Geehrt wird die 61-jährige Public Health-Expertin für ihre vortrefflichen Leistungen auf dem Gebiet der Erforschung chronischer Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die menschliche Gesundheit. Im Lauf ihrer nationalen wie internationalen wissenschaftlichen Laufbahn erwarb sie sich umfangreiche Expertise in relevanten Gesundheitsbereichen wie Ernährung und Sport und genetischer sowie molekularer Epidemiologie.
Aufbau wichtiger Kohortenstudien im Raum Basel
Schon früh erkannte Nicole Probst-Hensch die Bedeutung der Langzeitstudien und Kohorten, sowie der Biobanken. In Biobanken werden menschliche Proben über lange Zeit gespeichert. Sie erlauben das Studium der Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die menschliche Gesundheit über einen langen Zeitraum. Nicole Probst-Hensch entwickelte diese Biobanken über Jahrzehnte im Rahmen der bedeutendsten und ältesten Langzeitstudie der Schweiz «SAPALDIA» («Swiss Cohort Study on Air Pollution and Lung and Heart Diseases in Adults») weiter und trug wesentlich zu einem besseren Verständnis des Gesundheitszustands der Schweizer Bevölkerung und der wesentlichen Risikofaktoren bei, insbesondere auch der Faktoren Luftverschmutzung und deren Einfluss auf chronische Erkrankungen. Sie ist derzeit die führende Wissenschaftlerin für den Aufbau einer ersten nationalen Kohorte mit dazugehörigen Biobanken. Während der Corona-19-Pandemie war Nicole Probst-Hensch federführend beim Aufbau neuer Kohorten wie der «COVCO-Studie Basel». Dank ihr lassen sich auch die Langzeitfolgen der Pandemie auf die mentale Gesundheit oder Fragen von Long-Covid klären. In internationalen Forschungsprojekten in der Côte d’Ivoire, dem Kosovo oder Palästina untersucht sie zudem das Wechselspiel zwischen Infektionskrankheiten und nicht übertragbaren Erkrankungen. Diese wichtigen Beiträge von Nicole Probst-Hensch und ihrem Team zum Verständnis der Determinanten zum Gesundsein und Gesundbleiben unserer Gesellschaft strahlen weit über Basel aus und geniessen sehr hohe wissenschaftliche wie Public Health Anerkennung auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene.
Über Prof. Dr. Nicole Probst-Hensch
Nicole Probst-Hensch leitet das Departement «Epidemiology and Public Health» am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH). Sie hält die strukturelle Professur für Epidemiologie und Public Health an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel inne. Frau Probst-Hensch studierte Pharmazie an der ETH Zürich (1980-1985) und vertiefte sich im Rahmen von postdoc-Aufenthalten (u.a. Zürich, Basel, dann UCLA, USA) in Epidemiologie und Public Health, kehrte 1994 zurück nach Zürich, wo sie sich 2004 habilitierte. Sie ist seit 2021 auch Vorstandsmitglied der Akademien der Wissenschaften Schweiz. Sie hat über 400 Fachpublikationen veröffentlicht.
Über den Preis
Der Wissenschaftspreis in der Höhe von 20'000 Franken hat zum Ziel, die Bedeutung wissenschaftlichen Forschens die Gesellschaft und Kultur Basels zu würdigen und ins öffentliche Bewusstsein zu bringen. Er wird alljährlich und im Turnus der sieben Fakultäten Forschenden zuerkannt, die zur Universität Basel in Beziehung stehen und sich durch herausragende wissenschaftliche Leistungen hervorgetan haben.
Comments