Das Ifakara Health Institute (IHI) - ein einzigartiges Gesundheits-Forschungszentrum in Tansania - ist um eine zukunftsweisende Innovation reicher. Eine gemeinsam von Schweizer und Tansanischen Partnern finanzierte Solar-Anlage versorgt das IHI mit Strom aus Sonnenenergie: Und trägt massgeblich zu einer verbesserten CO2-Bilanz bei. Die Solaranlage wurde am 21. Juni 2021 feierlich in Betrieb genommen.
Das Ifakara Health Institut (IHI) in Bagamoyo bezieht neu Strom aus Sonnenenergie.
Das Ifakara Health Institute (IHI) ist eine der renommiertesten Gesundheits-, Forschungs- und Umsetzungsorganisationen auf dem afrikanischen Kontinent. In enger Partnerschaft mit dem Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) hat sich in den letzten Jahrzehnten insbesondere auch am Standort in Bagamoyo ein einzigartiges Lehr- und Forschungsökosystem herausgebildet, inklusive Labors, Lehrräume, Forschungsgebäude und ein Spital für klinische Studien. Seit dem 21. Juni 2021 ist das IHI auch in Bezug auf eine nachhaltige Energie-Versorgung eine Vorreiterin, denn die Einrichtungen auf dem Gelände in Kingani Strom aus Sonnenenergie.
Kostengünstig und unabhängig
«Die Solar-Anlage ist langfristig kostengünstiger und garantiert eine entscheidende Unabhängigkeit vom staatlichen Anbieter TANESCO», sagt Stefan Mörgeli, ehemaliger Verwaltungsdirektor und Projektleiter Neubau «Belo Horizonte» am Swiss TPH. Denn nicht immer war TANESCO in der Vergangenheit in der Lage, das Institut zuverlässig mit Strom zu versorgen. Dies hatte zur Folge, dass das IHI, teuren back-up Strom aus Dieselgeneratoren beziehen musste.
Eine verbesserte Ökobilanz
Die Einsparung von fossiler Energie hat nicht nur einen finanziellen, sondern auch einen ökologischen Nutzen durch eine massiv verbesserte C02-Bilanz. Aufgrund des tansanischen Strom-Mix und des eingesparten Diesel-Verbrauchs vermag die Solaranalage 100 Tonnen C02 pro Jahr einzusparen. «Gerade öffentliche wie private Institutionen, die sich für Forschung und Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungszielen einsetzen, sollten mit dem Beispiel des konsequenten Einsatzes von erneuerbaren Energien vorangehen» sagt Marcel Tanner, Direktor emeritus Swiss TPH und Präsident der Akademien der Schweiz wie der R. Geigy-Stiftung (RGS). Das Swiss TPH und die R. Geigy-Stiftung haben bereits früher in Projekte zur Gewinnung von Solar-Strom in Tansania investiert. So zum Beispiel in Mazumbai, ein Waldreservat und Forschungsinstitution in den Usambara-Bergen.
Innovative Infrastrukturprojekte als Modell für die bi- und multilaterale Zusammenarbeit
Investitionen in die nachhaltige Infrastruktur sind oft nicht Gegenstand der bi- und multilateralen Zusammenarbeit. «Viele Geldgeber unterstützen lieber wissenschaftliche Projekte und Programme, statt langfristig in die Infrastruktur von Forschungseinrichtungen zu investieren», sagt Jürg Utzinger, Direktor des Swiss TPH. «Dabei sind gerade nachhaltige Energie-Modelle zentral, die drängenden ökologischen Herausforderungen überall auf der Welt konsequent anzugehen.»
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