Preisträger 2014,
Land: Laos, Jahrgang: 1976

«Der Preis ist ein klares Zeichen an die Politik, vermehrt in die Erforschung vernachlässigter Krankheiten zu investieren.»
Somphou Sayasone entsagt sich jeglichen wissenschaftlichen mainstreams. Der junge Forscher untersucht seltene Wurmerkrankungen, unter denen auch die ländliche Bevölkerung Laos leidet. Dafür verbringt er Wochen und Monate in ländlichen Gegenden. Weitab moderner wissenschaftlicher Einrichtungen. Als einer der ersten gelang es ihm, die Würmer Echinochasmus japonicus und Capillaria philippinensis in Laos nachzuweisen. Die Erreger gelangen über den Verzehr roher Fische in den menschlichen Körper. Sie befallen den Magen-Darm-Trakt. Unbehandelt endet eine Infektion mit dem Haarwurm Capillaria tödlich. Aber Sayasone hat nicht nur kleinste Erreger, sondern das Gesundheitssystem als Ganzes im Blick. Je mehr Latrinen, desto weniger Wurmerkrankungen. So lautet die einfache Gleichung, die der Wissenschaftler immer wieder unterstreicht. Doch vom Wissen zur Umsetzung ist es ein weiter Weg. Nur ein geringer Teil der laotischen Landbevölkerung kann sich eine Latrine oder fliessendes Wasser leisten.
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